Vor der Einführung von ISO 20022 hätte eine deutsche Bank, die Geld an eine Bank in Japan sendet, wahrscheinlich den Zahlungsstandard SWIFT MT verwendet. Da SWIFT MT über eine eingeschränktere Auswahl an Nachrichtentypen verfügt, hätten einige nützliche Zahlungsdetails weggelassen werden müssen. So zum Beispiel Rechnungsnummern oder detaillierte Transaktionsbeschreibungen. Die empfangende Bank in Japan hätte die Daten manuell anpassen oder interpretieren müssen, um die Zahlung zu verarbeiten, was zu möglichen Fehlern und Verzögerungen geführt hätte.
Nicht nur Banken werden vom neuen Standard profitieren. Auch Kryptowährungsplattformen können die strukturierten Daten und den standardisierten Nachrichtenaustausch von ISO 20022 nutzen, um die Effizienz, Transparenz und Compliance ihrer Transaktionen zu verbessern. Digitale Währungen wie XRP, XLM und HBAR, die für schnelle und sichere grenzüberschreitende Zahlungen konzipiert sind, können ebenfalls profitieren. Durch die Anpassung an ISO 20022 können Krypto-Plattformen leichter in herkömmliche Bankensysteme integriert werden, was die Akzeptanz und das Vertrauen von Kryptowährungen als legitime digitale Vermögenswerte fördert.
Durch die Bereitstellung einer globalen gemeinsamen Sprache für Finanztransaktionen reduziert ISO 20022 die Komplexität und die Kosten, verbessert die Datenqualität und beschleunigt die Transaktionen.
ISO 20022 ist bereits in über 70 Ländern, darunter China, Indien und Japan, zum Standard geworden. Der Standard wird derzeit von den Infrastrukturen der Zahlungsmärkte in allen wichtigen Währungen übernommen und soll bis November 2025 abgeschlossen sein.