46 % der Deutschen halten laut Digital Banking Experience Report 2022¹⁰ ESG-Kriterien für ein wichtiges Investitionskriterium, 28 % würden den Service ihrer Bank nutzen, um den CO2-Fußabdruck ihrer Einkäufe zu überprüfen. Diese Tendenz lässt sich in den meisten europäischen Ländern sowie in den USA beobachten.
Für Banken bedeutet dies, eine ganzheitliche ESG-Strategie zu entwickeln und konsequent umzusetzen. Sie müssen aktuelle und zukünftige Regulierungen im Blick behalten und sicherstellen, dass sie diesen gerecht werden. Die klare Kommunikation dieser Strategien und Angebote an die Kund:innen ist entscheidend, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufzubauen. Ein Kernelement ist hierbei die Integration innovativer Lösungen wie beispielsweise ToPay Green, das es Digital Banking Nutzer:innen ermöglicht, wertvolle Erkenntnisse aus ihren Transaktionsdaten für den Umweltschutz zu gewinnen. Mit ToPay Green können Kund:innen die Umweltauswirkungen ihrer Einkäufe messen und verstehen, was eine umweltbewusste Entscheidungsfindung fördert.
Derzeit erkunden Banken das Feld der ESG-Compliance erst, da die regulatorischen Anforderungen in einigen Bereichen noch nicht vollständig definiert sind. Laut Juniper Research⁹ ist aber davon auszugehen, dass Finanzinstitute 2024 koordinierte ESG-Strategien nutzen werden, um sich als grüne und nachhaltige Wahl zu positionieren.
Open Banking revolutioniert das Finanzwesen
Das Konzept Open Banking existiert zwar schon seit einiger Zeit, hat sich aber 2023 zu einer Schlüsselkomponente im modernen Finanzwesen entwickelt. Open Banking eröffnet Drittanbietenden die Möglichkeit, durch offene APIs auf Kundendaten zuzugreifen, wodurch eine Kooperation zwischen Banken und Fintech-Unternehmen ermöglicht wird. Diese Zusammenarbeit gestattet es Kund:innen, über eine einzelne Plattform ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen zu nutzen und ist für die Banken von entscheidender Bedeutung, um ihre Kernbankensysteme an die sich wandelnden Marktbedürfnisse anzupassen, wie in der Studie des IFZ Bank-IT Forums und Netcetera über moderne Kernbankensysteme⁵ hervorgehoben wird. Open Banking ebnet Banken den Weg, flexibler zu werden, sich an Ökosystemen zu beteiligen und Drittanbietenden eingebettete Banklösungen anzubieten.
Im Jahr 2023 erreichten die Open-Banking-Zahlungen einen Rekordwert. Laut Open Banking Impact Report⁶ waren es in Großbritannien allein im Juni 9,7 Millionen Zahlungen, ein Anstieg von 88 % gegenüber dem Vorjahr. Bis August 2023 stiegen diese Zahlen weiter, was die zunehmende Akzeptanz und Verbreitung von Open Banking bestätigt.
Open Banking bewirkt, dass sich die Finanzwelt zu einem offenen, kundenzentrierten Ökosystem entwickelt. Dieses Ökosystem bietet den Banken die Möglichkeit, neue Dienstleistungen anzubieten und gleichzeitig hohe Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Banken werden zu modernen Serviceanbietern, die über reine Finanzdienstleistungen hinaus gehen.
Die Anwendung von Embedded Finance in der Bankenwelt
Embedded Finance transformiert die Bankenlandschaft durch die Integration von Finanzdienstleistungen in nicht-finanzielle Plattformen. Diese Entwicklung ermöglicht es Banken, ihre Dienstleistungen über digitale Ökosysteme zu erweitern, wodurch sie neue Märkte erschließen und effizient neue Kund:innen gewinnen können.
Viele Banken erkunden derzeit das Potenzial von Embedded Finance. Laut einer Studie der Boston Consulting Group⁷ engagieren sich jedoch bislang nur 27 % der führenden Banken in signifikantem Umfang in kollaborativen Ökosystemen. Die Mehrheit befindet sich noch in der Experimentier- oder Pilotphase.
Für das Jahr 2024 wird erwartet, dass Embedded Finance zunehmend die Finanzwelt prägt, indem es Banken ermöglicht, ihre Finanzdienstleistungen zugänglicher zu machen und zu individualisieren. Banken können als allgemeine Anbieter auftreten und White-Label-Produkte in nicht-proprietäre Ökosysteme einbetten oder sich auf spezifische Marktsegmente konzentrieren sowie ihre Dienstleistungen auf bestimmte Plattformen und Kund:innen zuschneiden. Embedded Finance fördert eine dynamische, kundenorientierte Finanzlandschaft, von der sowohl Verbraucher:innen als auch Unternehmen profitieren.
Sichere Authentifizierung: Digital Identity und ID Wallets
Digitale Identitäten ermöglichen eine sichere und eindeutige Identifizierung und Authentifizierung über digitale Kanäle, wobei sie gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer:innen schützen und ihnen die Kontrolle über ihre persönlichen Daten gewährleisten. Insbesondere in Schwellenländern kann die digitale ID integratives Wachstum fördern. Doch auch für andere Länder spielt die Einführung von Digital Identity eine wichtige Rolle. Laut Untersuchungen des McKinsey Global Institute⁸ können Länder, die eine effiziente digitale ID einführen, bis 2030 einen wirtschaftlichen Wert von durchschnittlich 3 bis 6 % des BIP freisetzen. Dies unterstreicht das Potenzial der digitalen ID.
Juniper⁹ geht davon aus, dass sich die Anbieter digitaler Identitäten auf die Entwicklung von Lösungen auf der Grundlage digitaler ID Wallets konzentrieren werden, und rechnet mit einer beschleunigten Einführung im Jahr 2024. Die Schweiz arbeitet bereits intensiv an einer elektronischen Identität. Die Einführung der E-ID ist für das Jahr 2026 geplant.
Central Bank Digital Currencies (CBDCs) – die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs
Das Jahr 2023 hat sich als ein entscheidendes Jahr für CBDCs erwiesen. Weltweit haben zahlreiche Länder CBDCs in Pilotprojekten getestet, vereinzelt sind CBDCs sogar bereits im Einsatz. Die Europäische Zentralbank ist nach einer zweijährigen Untersuchungsphase in die Vorbereitungsphase ihres Projekts zum digitalen Euro eingetreten.
Laut einer Studie von Juniper Research¹ werden bis 2030 Transaktionen im Wert von 213 Milliarden US-Dollar über CBDCs abgewickelt, was das enorme Wachstumspotenzial des digitalen Zentralbankgeldes unterstreicht. Für 2024 prognostiziert Juniper die nächste Entwicklungsstufe von CBDCs. Wir werden mehr spezifische Anwendungsfälle wie grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, B2B-Zahlungen und finanzielle Inklusion sehen, die durch den Einsatz von CBDCs verbessert werden. Diese anhaltende Konzentration auf CBDCs als stabile und zuverlässige digitale Währung erfolgt vor dem Hintergrund der hohen Volatilität, die bei dezentralen Kryptowährungen zu beobachten ist. Laut einer Studie von Baur und Dimpfl² ist die Volatilität von Bitcoin fast zehnmal höher als bei den wichtigsten Wechselkursen.
CBDCs sind somit nicht nur ein Trend von 2023, sondern werden auch im Jahr 2024 und darüber hinaus eine Schlüsselrolle in der Evolution des Bankwesens spielen.