In den kommenden Jahren wird die Betrugslandschaft weiter an Dynamik gewinnen, insbesondere durch das weitere Wachstum des E-Commerce-Markts. Mit der steigenden Anzahl digitaler Transaktionen erhöhen sich auch die potenziellen Angriffsflächen für Betrüger. Hier werden vor allem Social-Engineering-Methoden und gezielte Angriffe auf neue Zahlungsmethoden weiter zunehmen.
Außerdem bereitet die Einführung des Mandats für SEPA Instant Payments den Betrugsabteilungen in europäischen Banken große Sorgen. Die Echtzeitüberweisung schafft zwar viele Vorteile für Verbraucher und Unternehmen, erhöht jedoch auch den Druck auf Banken und Zahlungsdienstleister, betrügerische Transaktionen noch schneller und besser zu erkennen und zu stoppen. Die Einführung von Instant Payments in Großbritannien und Australien hat gezeigt, dass Betrüger diese Geschwindigkeit nutzen, um Gelder innerhalb von Sekunden weiterzuleiten, bevor sie eingefroren werden können.
Parallel dazu werden Betrüger zunehmend auf fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz und Deepfakes setzen, um glaubwürdige Angriffe zu inszenieren. In Kombination mit Fraud-as-a-Service-Modellen, die weniger erfahrenen Kriminellen Zugang zu professionellen Betrugswerkzeugen bieten, erwarten wir eine noch größere Verbreitung und Diversifizierung von Betrugsangriffen.
Trotz dieser Herausforderungen wird auch die Sicherheitsseite erhebliche Fortschritte machen. Insbesondere KI-gestützte Systeme zur Anomalieerkennung, Verhaltensbiometrie und die kontinuierliche Verbesserung von Authentifizierungsmethoden werden eine entscheidende Rolle spielen. Gleichzeitig bleibt die Aufklärung und Sensibilisierung von Endnutzern unerlässlich, denn trotz aller technologischen Entwicklungen bleibt der Mensch oft das größte Risiko.
Die Entwicklung der nächsten Jahre wird ein ständiges Wettrennen zwischen Angreifern und Sicherheitsanbietern sein, insbesondere in einem sich so schnell wandelnden Umfeld wie dem E-Commerce und Instant Payments.