Netcetera entwickelt mit SIX das Schweizer Zahlungsverkehrssystem der Zukunft

Neues euroSIC in Betrieb

1999 hat die SIX Interbank Clearing AG (SIX) das Zahlungssystem euroSIC in Betrieb genommen. Es wickelt Eurozahlungen zwischen Schweizer Banken in Echtzeit ab und basiert auf dem Franken-Zahlungssystem SIC. Dessen bereits über 25-jährige Architektur stösst heute jedoch an ihre Grenzen.

 In Zusammenarbeit mit ihrem strategischen IT-Partner Netcetera lanciert SIX nun die neue Generation von euroSIC, gefolgt von SIC, das 2016 in Betrieb geht.

SIX ermöglicht weltweit einen effizienten und kostengünstigen Zugang zum Zahlungsverkehr auf dem Euromarkt und Schweizer Finanzplatz in Echtzeit. Im Auftrag und unter Aufsicht der Schweizerischen Nationalbank betreibt SIX das Interbank-Zahlungssystem SIC (in Schweizer Franken) und im Namen vom Finanzplatz das euroSIC-System (für Euro). Seit April 2012 arbeitete ein gemeinsames Team mit viel Finanzbranchenerfahrung und -fachwissen an der neuen IT-Architektur (SIC4), die beide Systeme bedient. Als erstes hat euroSIC am 16. April 2015 seinen Betrieb aufgenommen und seinen in COBOL programmierten Vorgänger abgelöst. Ein Jahr später werden neben Euro auch die Zahlungen in Schweizer Franken mit der neuen SIC4-Plattform ausgeführt. Rund 20 Entwickler von SIX und zwölf Softwarespezialisten von Netcetera schaffen das komplexe, massgeschneiderte System, das die Geldflüsse zwischen mehr als 300 Banken garantiert.

Neue Architektur erfüllt höchste Ansprüche

Das Grossprojekt für die Interbank-Zahlungsabwicklung stellt höchste Anforderungen an Qualität, Verfügbarkeit und Sicherheit. Die Vorgehensweise ist dementsprechend strukturiert und einzelne Projektphasen wie Entwicklung und Testbetrieb werden mit ausreichend Vorlaufzeit angegangen.
Die Entwickler implementierten eine von Grund auf neue Architektur. Die Software basiert auf Java und erfüllt die hohen Ansprüchen an Technologie, Finanzstandards, Funktionalität und Compliance. Die neue Zahlungsabwicklungsplattform SIC4 ist so flexibel konzipiert, dass kommende Standards rasch und kosteneffizient eingeführt werden können. Mit der neuen Software werden täglich über 50‘000 Zahlungen mit einem monatlichen Volumen von über 600 Milliarden Euro verarbeitet.

Vorausgegangen ist eine neunmonatige Testphase mit den beteiligten Banken. Mehrere Wochen lang wurde der Zahlungsverkehr im Parallelbetrieb – auf der „alten“ und neuen Plattform – abgewickelt, um auch minimalste Abweichungen entdecken und korrigieren zu können. Verglichen mit anderen Softwareprojekten wurde eine lange Testdauer gewählt, um absolute Zuverlässigkeit und Qualität zu garantieren.

Die erfolgreiche Inbetriebnahme des neuen euroSIC ist ein wichtiger Meilenstein für das Projektteam. Es arbeitet nun weiter am Schweizer-Franken-Zahlungsverkehrssystem der Zukunft - SIC -, das ein hundertfaches Volumen von euroSIC verarbeitet. SIC verfügt über die gleiche, neue Architektur wie euroSIC und wird im April 2016 eingeführt.

Ausgehend von dieser erfolgreichen Zusammenarbeit mit internationaler Ausstrahlung planen SIX und Netcetera bereits neue Folgeprojekte. So wird Netcetera auch an der Ablösung von vorhandenen SIX-Systemen für Lastschriftverfahren und elektronischen Rechnungen beteiligt sein.

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