EMVCo hat im August 2022 mit EMV 3DS 2.3.1 die neueste Version des 3-D Secure Protokolls veröffentlicht. Es bietet unter anderem mit neuen Datenelementen zusätzliche Möglichkeiten zur Verhinderung von Missbrauch und unterstützt mehr Kanäle und Geräte. Insgesamt soll damit die User Experience für die Karteninhaber weiter verbessert werden.
Alisa Ellis, Vorsitzende des Executive Committee bei EMVCo, ist überzeugt: „Angereicherte Daten und flexible Authentifizierungsmethoden unterstützen Issuer und Händler dabei, die Rechtmässigkeit von Transaktionen besser beurteilen zu können, das Missbrauchsrisiko weiter zu reduzieren und das Nutzererlebnis bei Kartenzahlungen weiter zu verbessern.“
Aus dem Card Fraud Report der Europäischen Zentralbank geht hervor, dass im 2021 rund 80 Prozent aller betrügerischen Kartentransaktionen im E-Commerce stattfinden. Allein dies ist Grund genug, dass alle Beteiligten – also auch Kartenherausgeber und Acquirer – ihre Systeme auf den jeweils neuesten Stand bringen, um den Aktivitäten der Betrüger wirkungsvoll entgegentreten zu können. Gleichzeitig liegt darin die Chance, das Vertrauen von Karteninhabern und Händlern zu stärken.
Issuer: User Experience mit der neuesten 3DS Version weiter verbessern
In den vergangenen beiden Jahren haben sich die Verbraucher daran gewöhnt, ihre Karte fast immer und überall zu nutzen. Das gilt nicht nur für Zahlungen an den Kassen im Einzelhandel, sondern auch für Online-Einkäufe.
Mit der aktuellen Version von 3-D Secure können Issuer ihren Karteninhabern noch mehr Nutzungsmöglichkeiten bieten, den Karteneinsatz weiter vereinfachen und die Missbrauchsrisiken reduzieren.
Für eine bessere User Experience sorgt zum Beispiel die Einbindung neuer Geräte, wie Smart Speaker („Alexa“) oder Smart TV. Um hier weiterhin ein hohes Sicherheitsniveau beim Online-Shopping zu gewährleisten, wird das SDK, das die Verbindung zwischen solchen Geräten und dem 3DS Server sowie dem Access Control Server (ACS) herstellt, in einen SDK Client und einen SDK Server aufgeteilt (Split SDK).
Da inzwischen beim Online-Shopping in den meisten Fällen Smartphones oder Tablets zum Einsatz kommen, legt EMVCo grossen Wert darauf, den App-Channel kontinuierlich nutzerfreundlicher zu gestalten. So soll der Switch zwischen der Händler-App und Authentifizierungs-App der Bank möglichst automatisch erfolgen. Auch hierfür bietet EMV 3DS 2.3.1 weitere Verbesserungen.
Einfachere Authentifizierung dank Trusted Listing und Device Binding
Karteninhaber haben bereits die Möglichkeit, einen Händler auf die Liste der vertrauenswürdigen Online-Shops via Opt-in zu setzen (Trusted Listing), um zukünftige Authentifizierungen zu vermeiden. Von der User Journey ähnlich hat der Karteninhaber nun auch die Möglichkeit seinem genutzten Endgerät zu vertrauen und dem Issuer die Speicherung seiner Gerätedaten zu erlauben (Device Binding). Diese beiden Funktionen arbeiten unabhängig voneinander. Über das Device Binding erhält der Issuer zusätzliche Daten für seine risikobasierte Authentifizierung (RBA, Risk Based Authentication), so dass sich Authentifizierungsanfragen verringern lassen.