Ging es in den Anfängen von 3-D Secure noch um die Verhinderung von Missbrauch beim browserbasierten Online-Shopping am PC, lag der Fokus beim Start von 3DS 2.1 im Jahr 2016 bereits auf Mobile Payment. Jetzt steht bei 3DS 2.2 eine weiter verbesserte Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Dies wird unter anderem durch die konsequente Ausnutzung der durch die PSD2 erlaubten Ausnahmen von der starken Kundenauthentifizierung erreicht: Je öfter die Ausnahmeregelungen greifen, umso häufiger ist ein reibungsloser Checkout mit nur einem Klick möglich. Und das wiederum gewinnt an Bedeutung, je mehr die Verbraucher für Online-Shopping ihre Smartphones nutzen.
3DS 2.2 bringt zahlreiche Vorteile
Ein wichtiger Vorteil der Version 2.2 von 3DS liegt darin, dass sie auch „Non-Payment“-Transaktionen für verschiede Anwendungsfälle unterstützt. So lässt sich beispielsweise eine Karte unkompliziert in eine Wallet laden oder man kann verifizieren, dass ein Händler auf einer Whitelist steht.
Außerdem wurde das Protokoll an einigen Stellen erweitert, um eine noch reibungslosere Zahlungsabwicklung zu gewährleisten. So gibt es jetzt spezifische Indikatoren dafür, dass eine Transaktionsrisiko-Analyse oder eine starke Kundenauthentifizierung durchgeführt wurde. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, Daten an den Issuer als reine Information zu senden und nicht als Autorisierungsanfrage.
Die 3DS 2.2 Protokoll-Erweiterungen erlauben zudem den Einsatz der PSD2 Ausnahmeregelungen für die starke Kundenauthentifizierung, unter anderem für Kleinbetrags-Zahlungen, für wiederkehrende Zahlungen, für Whitelist-Händler oder für die erfolgreiche Authentifizierung des Kunden durch den Händler (Delegated Authentication).
Ein neues Datenelement „3DS Requestor app URL“ sorgt für eine nahtlose Kommunikation zwischen Issuer-App und Merchant-App. Dadurch kann – nach erfolgreicher Authentifizierung und endgültiger Zahlungsfreigabe durch den Kunden – der erfolgreiche Abschluss der Transaktion direkt in der Händler-App angezeigt werden.
Mandatierungen durch Mastercard und Visa beachten
Um die Verbreitung von 3-D Secure weiter voranzubringen, schreiben Mastercard und Visa die Nutzung durch verschiedene Mandatierungen vor. So wird zum Beispiel am 14. September das Mandat von Visa für die Kartenherausgeber zur Nutzung von 3DS 2.2 in Kraft treten. Und schließlich gilt auch noch die Deadline der europäischen Bankenaufsicht EBA, dass jeder Händler bis zum 31. Dezember 2020 die starke Kundenauthentifizierung eingeführt haben muss.
Suzana Kordumova Nikolova: „Es zeigt sich also, dass die neueste Version 2.2 von 3DS jetzt umgesetzt werden sollte, da die Fristen näher rücken. Es bietet viele Vorteile und sorgt für die Einhaltung der Vorschriften.“