Es geht Schlag auf Schlag: Die neuen Besitzer des Berliner Verlages haben sich für eine radikale Modernisierung der Zeitungsredaktion entschieden. In knapp vier Wochen wurden die Produktionsprozesse um 180 Grad gedreht und das neue Online-System «Forward Publishing» erfolgreich implementiert. Livingdocs und Netcetera sind die Köpfe hinter der neuen Verlags-Lösung.
«Lasst uns alles, was an alter Technik da ist, weglassen», lautete der Entscheid des Verlegerpaares Friedrich, die neuen Besitzer der Berliner Zeitung. Sie waren von der agilen Publishing-Lösung bei der Neuen Zürcher Zeitung nach einem weltweiten Scan der Technologieoptionen überzeugt. Diese ist seit 2017 bei der ältesten Zeitung der Schweiz im Einsatz. Dahinter stehen die Start-up-Firma Livingdocs und die Softwarefirma Netcetera. Mit den schlanken Technologie-Komponenten von «Forward Publishing» wurde ein initiales Paket umgesetzt, das Redaktion sowie Leser begeistert, weil es intuitiv und schnell läuft.
«Es ging rasant», erklärt Aljoscha Brell, Chef der Berliner Newsroom GmbH. «Normalerweise benötigen solche Umstellungs-Projekte ein Jahr, um konzipiert, und zwei Jahre, um umgesetzt zu werden. Dank der Schweizer Produktentwickler sowie Implementierungspartner haben wir es in Rekordzeit geschafft, die Website, ein Re-Design und das gesamte Produktionssystem am 8. November einzuführen und rund zwei Wochen später die nativen Apps auszurollen.»
«Forward Publishing» ist eine Komplettlösung für Medienhäuser und Verlage, die innerhalb weniger Wochen installiert und ausgerollt werden kann. Netcetera hat sich im Januar mit dem CMS-Hersteller Livingdocs zusammengetan, nachdem beide Unternehmen für die NZZ-Mediengruppe und andere grosse Verlage bereits diverse Publishing-Produkte erfolgreich entwickelt hatten. Das «Forward Publishing»-Paket ist modular, digital und unterstützt den Mobile-first-Ansatz.
«Das aktuelle Layout wirkt nun optisch aufgeräumt – die alte Seite war im Vergleich statisch und unsortiert. Wir können jetzt Schwerpunktthemen hervorheben und mit Elementen in der Gestaltung variieren. Es ist alles einfach viel stimmiger als vorher, was bei der Entwicklung stetig mitbedacht wurde», veranschaulicht Julia Grass, Head Social Media bei der Berliner Zeitung. «Manchmal geht mehr als man denkt», lobt Brell. «Hauptsache, das Team ‹commited› sich und kann schnelle Entscheidungen fällen. Ein Dank an die Schweizer Projekt-Verantwortlichen, die so gute Qualität in kurzer Zeit hinbekommen haben.»
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